Schnellboot Projekt 57 - FORELLE

Die Forelle wurde in der Schiffswerft Roßlau, wo die Mulde in die Elbe fließt, in der Nähe von Dessau, entwickelt und gebaut und war eine reine Leichtmetallkonstruktion.
Diese größere Einheit sollte vielseitig einsetzbar sein.
Als Motor basierte der Diesel der deutschen Schnellboote der Kriegsmarine, aus den Kriegsbeutebeständen der UDSSR MB 511, nebst den Ersatzteilen.
Bei der Erprobung gab es viele Ausfälle, u.a. auch Antriebsanlage.
Zwei aus Originalteilen zusammengestellter MB511 dienten anfangs als Antrieb, diese wurden 1956 gegen andere Eigenbauten ausgetauscht.
Als Alternative wurden dann 4 Dieselmotoren M50 F-3 mit 12 Zylinder V-Motoren und einer Leistung von je 1200 PS und einem integriertem Bootswendegetriebe, eingebaut.
Es waren die Motoren vom Projekt 183, die bereits Verwendung bei den russischen Schnellbooten fanden.
Die Konstruktion des Bootes ließ es nicht anders zu und es wurden je 2 Motoren über ein Zwischengetriebe auf eine Propellerwelle geschaltet.
Mit dieser Konstellation wurden die Versuche bis zum Abbruch der Versuchsphase durchgeführt.
Diese Antriebseinheiten wurden regelungstechnisch nie beherrscht, denn jeder Motor hatte einen separaten Einspritzpumpenregler und die Leistungsverteilung auf das Zwischengetriebe nur über die Abgastemperatur angeglichen werden konnte.
Der Unterwasserbootskörper besaß eine Besonderheit, im letzten Drittel war eine Abrisskannte, sodass sich das Boot bei mittlerer Geschwindigkeit wieder waagerecht auf das Wasser legte und an Fahrt wesentlich zunahm.
Von der Besatzung gab es nur einen Kommandanten und ein paar Matrosen der Volksmarine an Bord, die für die seemännischen Manöver verantwortlich waren.
Alle Versuche, Umbauten und Veränderungen wurden unter der Leitung von Ingenieuren und Monteuren der Schiffswerft Roßlau sowie anderer Firmen ausgeführt. Die Versuchsfahrten wurden nur ohne Torpedorohre durchgeführt.
Im September 1957 ging es mit der Erprobung weiter, leider nicht erfolgreich, 1965 wurde das Projekt trotz des enormen großen Aufwands eingestellt.
Gebaute Einheiten: 3

Technische Daten
Länge: 27,73 m
Breite: 7,16 m
Tiefgang: 1,05 m
Verdrängung: 65 Tonnen
Antrieb: 4 x M 50 F3 mit je 1.200 PS
Geschwindigkeit: 38 Knoten
Besatzung:

Bewaffnung
2 x Leichtgeschütz 25 mm
2 x 12,7 mm MG

Gebaute bzw. in Dienst gestellte Boote - Schnellboot Projekt 57 - FORELLE
BauNr. Boots-Nr. Name Indienststellung Ausserdienstst.
M0 k.A. ohne 1956 Testboot 1958
M5 G-01 ohne 13.08.1963 10.07.1965
M6 G-02 ohne 13.08.1963 10.07.1965