Kurzmitteilungen des Reservistenverbandes

Bonn/Berlin
„Wir sehen die Reservisten der Bundeswehr nicht als Administratoren und Atrium-Gänger.
Die Reservisten unterstützen die Bundeswehr effektiv im In- und Ausland.
Derzeit dienen 405 Reservisten Seite an Seite mit ihren aktiven Kameraden in den Auslandseinsätzen.
Das sind immerhin 6,5 Prozent der Gesamttruppenstärke“, sagt Roderich Kiesewetter, Präsident des Reservistenverbandes.
Über die alltäglichen Leistungen der Reservisten hat der Bundestagsabgeordnete gerade mit Minister Thomas de Maiziere gesprochen.

Kiesewetter: „Der Minister wollte bei seinem zehnten Afghanistanbesuch mit den sogenannten Draussies sprechen – das sind die Soldaten, die sich ständig im Einsatz außerhalb der Feldlager befinden und Kontakt mit den Aufständischen haben.
Reservisten wollen und sollen die Bundeswehr entlasten.
Sie möchten jedoch nicht in die Ecke von Herumlungernden gedrängt werden.
Wenn dieser Eindruck Bestand hat, wäre es besser, dass Reservisten nicht mehr in Auslandseinsätze gehen.“

Sie könnten dann die Bundeswehr im Inland noch besser entlasten, damit die aktive Truppe ihre Aufgaben im Ausland noch effektiver wahrnehmen kann.
„Damit wäre auch dem Unternehmer, der Reservisten freistellt, besser geholfen.
Nichts wäre schlimmer, als wenn sich dieser fragen müsste, ob seine Mitarbeiter im Ausland nur faulenzen und grillen“, so der Verbandspräsident.

Die Bild-Zeitung berichtet über ein Minister-Zitat während des zurückliegenden Afghanistanbesuchs.
Er soll dort zu Journalisten gesagt haben, dass er nicht an einem Grill-Abend im Atrium – einem idyllischen Hof des Feldlagers Masar-i-Scharif – teilnehmen werde, weil dort ganz viele Soldaten anzutreffen wären, „die mal gerne einen Minister sehen wollen, aber nicht die Hauptlast des Einsatzes tragen: Administratoren und Reservisten.“

„Der Minister wollte gezielt die Draussies antreffen und nicht die Reservisten angreifen.
Reservisten sind wie viele aktive Soldaten natürlich auch administrativ tätig.
Sie werden zwar überwiegend im Feldpostdienst und in der Verwaltung eingesetzt.
Doch viele von ihnen auch im Sanitätsdienst, in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (Cimic), bei den Feldjägern, Hundeführern und der Feuerwehr.
Reservisten sind zwar selten kämpfende Soldaten, doch unverzichtbar in den Auslandseinsätzen als Unterstützer, damit der Laden überhaupt rund läuft“, so Kiesewetter.

Quelle:VdR