Wohnschiff Knurrhahn - 1. Schnellbootgeschwader
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Diese Zeilen erhielten wir von Heinz Fritzenkötter
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GESCHICHTE DER DEUTSCHEN BUNDESMARINE
Chronik des Wohnschiffes „KNURRHAHN“

Welches ist – muß natürlich heißen – war das älteste Schiff der Bundesmarine?
Selbst Kenner der Marine hätten wohl mit der Antwort ihre Schwierigkeiten.
Die wenigsten würden sagen: das ist der „Knurrhahn“, das zuletzt in Kiel-Holtenau beheimatete Wohnschiff.
Im Jahr 1916 wurde es zunächst als Tankleichter gebaut; später wurde es dann, keiner weiß mehr wann und warum, zum Wohnschiff umgebaut.
Zirka 200 Kojen standen den Seeleuten auf dem etwa 60m langen Schiff auf 3 Decks zur Verfügung.
In der Kombüse konnten die „Smutjes“, wenn es verlangt wurde, für bis zu 500 Männer das Essen zubereiten.
Dies wurde in den Messen für Offiziere, Port. Unteroffiziere, Unteroffiziere und Mannschaften serviert.
Unzählige Marinesoldaten haben das Schiff mit Leben erfüllt, vor allen Zerstörerbesatzungen während der Werftliegezeiten ihrer Schiffe.
Zuletzt bewohnten die Männer der „Lütjens“
das Schiff, aber auch die Besatzungen der „Deutschland“ und der „Gorch Fock“ wohnten an Bord.
In den 50er und 60er Jahren diente der Knurrhahn dem Stab und den Besatzungen der Boote des „1. Schnellbootgeschwaders“ als Stützpunkt auf seinem Liegeplatz in Kiel-Holtenau.
An Bord waren außerdem die milit. Verwaltung und der Sanitätsbereich, sowie die Büros der Artillerie- und Torpedowaffenmeister zu finden
Zum Stützpunkt gehörten an Land mehrere Baracken als Dienststellen des Kommandeurs und der Stabsoffiziere sowie verschiedener technischer Abteilungen, u.a. Fahrbereitschaft und Maschinentechnik des 1. Schnellbootgeschwaders.
Wie es mit dem „alten Knurrhahn“ nach Auflösung des 1.SG weiterging, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Vielleicht gibt es aber noch einige Kameraden, die bis zuletzt an Bord waren und wissen, wo der alte Kahn abgeblieben ist.

Allzeit Gute Fahrt
Heinz Fritzenkötter
Oberbootsmann (AR31) a.D.